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Stadler kämpft gegen Bombardier

6. Oktober 2016

Der Schweizer Hersteller will die Vergabe des Grossauftrags in Österreich gerichtlich prüfen lassen. 

Stadler Rail wird den Auftrag der Österreichischen Bundesbahnen über 2 Milliarden Euro der Konkurrenz nicht kampflos überlassen. Sprecherin Marina Winder bestätigte dem TA, dass die Bussnanger beim österreichischen Bundesverwaltungsgericht am Dienstag einen Nachprüfantrag gestellt haben. 

Die ÖBB müssen ihre Nahverkehrsflotte erneuern und haben den Kauf von insgesamt 300 elektrischen Triebzügen ausgeschrieben. Beworben hat sich neben den bisherigen «Hoflieferanten» der Staatsbahn, Siemens und Bombardier, auch Stadler Rail mit dem bewährten «Flirt», der in der Schweiz und in vielen europäischen Ländern bereits im Einsatz ist. Die Schweizer konnten in Österreich zwar ihre Züge an etliche kleine Privatbahnen verkaufen, jedoch nicht an die grosse Staatsbahn – auch aus politischen Gründen: Für Siemens lobbyierten Sozialdemokraten und Gewerkschaften. Die Chancen schienen dieses Mal aber besser, da Siemens durch technische Probleme beim neuen Triebzug Desiro ML bei den ÖBB etwas in Ungnade gefallen war.

Der Traum von der «Goldenen Elf»

6. Oktober 2016

Fussball und Politik sind in Ungarn eng verzahnt. Regierung und Grosskonzerne wollen mit viel Geld ein neues Wunderteam schaffen. 

Nach dem Achtelfinal war Schluss: 0:4 verlor Ungarn gegen Belgien und musste Frankreich verlassen. Bei der Rückkehr nach Budapest wurde sie dennoch von tausenden Fans gefeiert, als hätte sie die EM gewonnen. Auch in den Medien bekam das Team Lob in Hülle und Fülle: Es habe das Land aus der Depression geholt, den Ungarn neues Selbstbewusstsein gegeben. Das Gruppenspiel gegen den späteren Europameister Portugal (3:3) gehörte zu den schönsten und spannendsten des gesamten Turniers. 


Im Schatten des Fussballstadions: Viktor Orbans Haus in der kleinen Gemeinde Felcsut. Foto: B. Odehnal

China schlägt Stadler Rail in Tschechien

5. Oktober 2016

Als erstes Unternehmen in der EU steigt eine tschechische Privatbahn von Stadler-Zügen auf chinesische Schienenfahrzeuge um. 

«Swiss made» lautete das Werbemotto, als das tschechische Eisenbahnunternehmen im November 2012 den Betrieb aufnahm. Der Unternehmer Leos Novotny kaufte bei Stadler Rail fünf Triebzüge des Typs Flirt und fährt seither als Konkurrenz zur tschechischen Staatsbahn auf der Hauptstrecke von Prag über Olmütz nach Ostrava und in die Slowakei. Jetzt will Novotny den Fahrplan verdichten und die Strecke bis nach Polen verlängern. Doch die neuen Züge werden nicht mehr aus Bussnang kommen, sondern aus Zhuzhou in der chinesischen Provinz Hunan. 

 
Die Flottenerweiterung kommt aus China: Ein Flirt von Stadler Rail im Bahnhof Olomouc. Foto: B. Odehnal

Das Böse sitzt in Brüssel

26. September 2016

Mit einer beispiellosen Hasskampagne gegen Flüchtlinge bereiten Viktor Orbans Parteisoldaten die Ungarn auf das Referendum am 2. Oktober vor.

Der Gemeindesaal des Budapester Vororts Csepel ist bis auf den letzten Platz gefüllt. Manche Besucher müssen im Vorraum stehen. Organisatorin Adrienn Kitzinger wundert sich über das grosse Interesse nicht. Ungarn sei in einer Notlage, «da muss jeder für sein Volk da sein.» Beim Eingang werden Flugblätter verteilt: Eine Fotomontage macht Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker und EU-Parlamentspräsident Martin Schulz für die Anschläge in Paris und Brüssel verantwortlich. «Nur mit der Volksabstimmung können wir Brüssel stoppen», steht darunter.

 
«Gehen Sie kein Risiko ein!» Werbetafeln der Regierung für das Referendum auf einer Budapester Donaubrücke. Foto: B. Odehnal

Der Zürcher Psychoanalytiker Paul Parin wird in Wien neu entdeckt

31. August 2016

Zwei Brüder heben «wahre Schätze» aus dem Nachlass ihres Freundes. Und öffnen erstmals die Tür in Parins nachgebautes Arbeitszimmer – zu dessen 100. Geburtstag. 

Es ist alles da. Der drehbare Ledersessel, in dem der 2009 verstorbene Psychoanalytiker Paul Parin sass. Die grüne Couch, auf der seine Klienten lagen. Parins Schreibtisch mit dem Bakelittelefon aus den 50er-Jahren. Die Bücherregale mit Hunderten von Büchern, auf denen noch immer der kalte Zigarettenrauch klebt. Holzskulpturen, die Parin und seine Frau Goldy aus Afrika mitbrachten. Eine Holztruhe und ein metallener Aktenschrank. Nur der Blick aus dem Fenster ist ein anderer. Statt auf das Utoquai, den Zürichsee und den Uetliberg sieht man jetzt auf eine Hochschaubahn, den Prater und den Wienerwald. 


Goldy Parin-Matthey und Paul Parin, Niger 1960. Foto: Fritz Morgenthaler

«Back-to-back» – und dann war das Geld weg

9. Juni 2016

Über 700 Millionen Dollar wurden von ukrainischen Banken zu Offshorefirmen verschoben. Ein Teil davon lief über Liechtenstein. 

Er war russischer Spitzendiplomat, dann Geschäftsmann in Moskau und Kiew und verdiente als CEO und Verwaltungsratspräsident Millionen. Heute meidet Anatoli Danilitski das Rampenlicht. Sein Bankkonto auf Zypern wurde von der Justiz gesperrt, in der Ukraine wird gegen ihn ermittelt. Danilitski soll das Vermögen seiner ukrainischen Energobank abgezweigt haben. 

Viktors wundersame Welt

8. Juni 2016

Frankenschuldner leben in einem «Wohnpark» im ungarischen Niemandsland, eine Nostalgiebahn fährt nach Nirgendwo: zu Besuch bei Viktor Orbans Prestigeprojekten. 

«Aus der Schweiz kommen Sie? Und in den Wohnpark wollen Sie?» Die Verkäuferin in der Imbissbude an der staubigen ungarischen Landstrasse blickt die Besucher ungläubig an. Als wüsste sie nicht, ob sie die Idee für besonders mutig oder wahnsinnig halten soll. Sie entscheidet sich für einen sehr knappen Rat: «An Ihrer Stelle würde ich das bleiben lassen.» 


Leere Strassen, keine Schule, kein Arzt, kein Supermarkt: Die Siedlung für die ungarischen Opfer des hohen Frankenkurses. Foto: Flavia Forrer

Nachtzüge nach Deutschland könnten doch noch fahren

3. Juni 2016

Zum Fahrplanwechsel im Dezember stellt die Deutsche Bahn sämtliche Nachtreisezüge ein, auch jene in die Schweiz. Die Österreichischen Bundesbahnen wollen diese Chance nutzen. 

Es war seine letzte Bilanzpräsentation bei den Österreichischen Bundesbahnen: Kurz bevor Christian Kern zum österreichischen Bundeskanzler aufstieg, stellte er als Chef der ÖBB noch die Weichen für den Ausbau des Nachtzuggeschäfts. Aus österreichischer Sicht sei der Nachtverkehr auf Schienen weiterhin «attraktiv», sagte Kern im April und stellte sich damit demonstrativ gegen die Deutsche Bahn (DB), die mit dem nächsten Fahrplanwechsel im Dezember sämtliche Nacht- und Autoreisezüge einstellen will. Das wird nicht nur innerdeutsche Verbindungen betreffen, sondern neben anderen auch die Nachtzüge von Zürich nach Hamburg, Berlin, Amsterdam und via Dresden nach Prag. 

Millionen für Shoppingmalls und politisches Lobbying

29. Mai 2016

Aus «geistigem Eigentum» in der Schweiz will die Schaffhauser Stiftung Rising Tide 200 Millionen Dollar Gewinn gemacht haben. Das Geld landete auf den Cayman-Inseln.

«1,5 Millionen Dollar für Krebsforscher aus der Schweiz und Spanien!». So jubelte vergangenen Herbst die Schweizerische Arbeitsgemeinschaft für klinische Krebsforschung. Das Preisgeld für die ausgezeichneten Projekte kam von der Schaffhausener Stiftung «Rising Tide Foundation for Clinical Cancer Research». Ihre Schwesterstiftung Rising Tide ist ebenso philanthropisch tätig, als Partner der Schweizer Start-up-Förderung «Venture kick». Recherchen der «SonntagsZeitung» zeigen jedoch, dass diese menschenfreundlichen Aktivitäten möglicherweise Tarnung für Offshore-Geschäfte sind. 

Schweizer Stiftung im Visier der österreichischen Justiz

29. Mai 2016

Eine wertvolle Wiener Immobilie wurde von der Stadt an die Schaffhauser Stiftung Rising Tide verkauft – zu einem Spottpreis. Jetzt werden schwere Anschuldigungen laut.

Sie wurde als Eliteinternat mit «einzigartiger Mischung aus Wissenschaft, Musikund Kunsterziehung» gegründet: die Amadeus International School Vienna. Für die Erziehung zahlen Eltern aus Russland oder Asien bis zu 43 000 Euro pro Jahr. Aber nicht wegen der ausserordentlichen Leistungen ihrer Lehrer oder Schüler ist die Wiener Nobelschule jetzt in die Schlagzeilen geraten: Die österreichische Staatsanwaltschaft ermittelt wegen des Verdachts der Korruption und der Geldwäsche. Oppositionsparteien vermuten ein schmutziges Geschäft der Stadtregierung mit dubiosen Investoren und Off-Shore-Firmen.


Schule im Grünen mit vielen Problemen: Amadeus Vienna in der alten Semmelweisklinik in Wien. Foto: B. Odehnal

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