«Das sind Killer an der Fernbedienung»
Recherchegruppe Bellingcat Rund 30 junge IT-Nerds programmieren die russischen Raketen, die in der Ukraine Zivilisten töten und Infrastruktur zerstören. Christo Grozev, Russland-Spezialist, sagt, wie die Gruppe auf ihre Enttarnung reagiert hat.
«Wir hatten nur eine einzige Chance»: Christo Grozev bei einem Besuch in Zürich. Foto: B. Odehnal
Die Flugbahnen der russischen Raketen, die in der Ukraine Wohnhäuser, Schulen oder Spitäler dem Erdboden gleichmachen, werden von IT-Nerds in Moskau und St. Petersburg programmiert. Das hat die internationale Recherchegruppe Bellingcat herausgefunden. Bei den Programmierern handelt es sich nach Angaben der Gruppe um etwa 30 junge Männer und Frauen. Manche von ihnen sollen aus der Gamingszene kommen, andere sollen bereits für das russische Militär im Syrienkrieg tätig gewesen sein, wie etwa der Kommandant der Gruppe. Der jüngste Raketenprogrammierer in der Gruppe ist erst 24 Jahre alt.