Ein Museum verschwindet

28. Oktober 2017

Eine einmalige Sammlung des Skirennsports hat sich in Liechtenstein in Luft aufgelöst. Die einzige heisse Spur führt nach Tirol – zu einem reichen, mächtigen Familienclan.

Ganz aufgegeben hat Lieselotte Schlumpf ihre Suche noch nicht. Obwohl die Hoffnung schwindet. Dennoch stellte die Therapeutin aus Wattwil Anfang Oktober einen Aufruf auf die Facebook-Seite ihres Toggenburger Nostalgie-Skiclubs: «Zeugen gesucht: Wir benötigen Hilfe, die Erinnerungsstücke unserer Väter zu finden.» So dramatisch das klang, konnte es doch nicht ganz die Grösse des Verlusts vermitteln: Denn es geht nicht nur um ein paar Erinnerungsstücke. Es geht um bedeutende Stücke aus der Geschichte des Skirennsports in der Ostschweiz, in Liechtenstein und Österreich.

Bis vor drei Jahren wusste Schlumpf diese Stücke in guten Händen – im Skimuseum Vaduz ihres Liechtensteiner Bekannten Noldi Beck. Der ehemalige Skirennfahrer hatte eine Sammlung zusammengetragen, die weit über die Grenzen des Fürstentums bekannt war. Selbst im fernen Kanada wusste man das Museum zu schätzen. John Fry, Vorsitzender des Internationalen Verbands für Skigeschichte, spricht von einer «einzigartigen Sammlung, die kommenden Generationen viel über die Anfänge des Skisports hätte erzählen können».

Hätte. Denn das Skimuseum von Vaduz ist verschwunden.


Skimuseum Vaduz, 2103. Zwei Jahre später wurden alle Exponate abtransportiert. Foto: privat

4000 Paar Ski, grossteils aus Holz, manche noch ohne Eisenkanten, uralte Bindungen aus Leder oder Weidenruten, Skischuhe aus allen Epochen, Schlitten, Skibobs, Startnummern, Fotos, Plakate, Medaillen, Pokale, 150 Puppen mit historischen Rennanzügen, eine ganze Bibliothek des Skisports. Alles ist weg. Wie vom Erdboden verschluckt.

Wo früher auf drei Stockwerken die Geschichte des Skisports erzählt wurde, werden heute Architektur-Seminare gehalten. Das Holzhaus ist nun Teil der Universität Liechtenstein. Strassenschilder weisen noch zum «Skimuseum». Doch im Gebäude erinnert nichts mehr an eine Ausstellung, die allein durch die Menge der Exponate die Besucher überwältigte.

Für das Museum gelebt

«Es war ein wunderbares Museum», seufzt Hans Walter Schädler. Der Liechtensteiner Architekt, der abwechselnd in Balzers und in Polen lebt, fuhr früher selbst Skirennen, nahm in den 60er-Jahren an den Olympischen Winterspielen in Innsbruck und Grenoble teil. Museumsgründer Noldi Beck war sein Freund, sein Sportpartner. «Der Noldi» habe nur für das Museum gelebt. Für die Behörden in Liechtenstein findet er hingegen keine freundlichen Worte: Sie hätten Beck und seine Familie im Stich gelassen, hätten nach dessen Tod vor drei Jahren kein Interesse am Erhalt des Museums gezeigt.

Noldi Beck starb nach kurzer Krankheit im Sommer 2014. Schädler sagt, er selbst habe versucht, die Sammlung zu retten, und habe die Gemeinde Vaduz, die Regierung, Adolf Ogi und seinen alten Skikameraden Karim Aga Khan um Hilfe gebeten. Auf die meisten Bittbriefe erhielt er nicht einmal eine Antwort.


Das Museumsgebäude heute: Teil der Universität Liechtenstein. Foto: B. Odehnal

Ende 2015 wurden schliesslich die rund 15 000 Exponate abtransportiert. 21 Lastwagen, so heisst es, waren dazu notwendig. Dennoch will in Vaduz niemand etwas bemerkt haben. Zeitungen in Liechtenstein und der Ostschweiz forschten nach den neuen Besitzern, und je länger sie forschten, desto mehr Gerüchte förderten sie zutage. Erst hiess es, das Museum sei nach Kitzbühel in Tirol verkauft worden und nun im Besitz einer Hotelière namens Signe Reisch. Dann wurde spekuliert, eine unbekannte Person, die sich als Signe Reisch ausgab, hätte das Museum in Händen. Später kam auch noch der deutsche Skirennfahrer Markus Wasmeier und schliesslich der Liechtensteiner Hans Walter Schädler als Besitzer ins Spiel.

Wer ist es also? Wer hat 21 Wagenladungen Museumsstücke verschwinden lassen? Skilegende Wasmeier dementierte schnell. Und Schädler, Becks Sportpartner, sagt, dass über ihn falsch berichtet worden sei. Für seine Bemühungen um das Museum habe er von Noldi Becks Witwe Sara einen ganz kleinen Teil der Sammlung erhalten, die mit ihm persönlich zu tun hat: «Ein paar Ski, zwei Puppen, Fotos. Höchstens zwei Prozent der Sammlung.» Dann also doch Signe Reisch? Der TA wird den Sprössling einer der einflussreichsten Familien von Kitzbühel noch dazu persönlich befragen können. Doch davon später.

«Wir können es nicht verstehen»

Sara Beck führt heute ein Berggasthaus in Liechtenstein, hoch über dem Rheintal. Sie bestätigt, dass sie die Sammlung ihres Mannes verkauft habe. Nach Österreich, im Glauben, «dass sie dort wieder ausgestellt wird». Die Identität des Käufers und den Kaufpreis will sie nicht verraten. Warum bloss dieses Versteckspiel?

«Wir können es nicht verstehen», sagt Lieselotte Schlumpf: «Viele meiner alten Freunde sind sehr verbittert. Mit Noldi Becks Museum ist ihre Lebensgeschichte verschwunden.» Ihr Vater Karl Schlumpf war der schnellste nordische Kombinierer im Toggenburg und ein Pionier des Speedskiing. Sie selbst knetete als Physiotherapeutin in den 80er-Jahren die Muskeln der Rennfahrerinnen des Schweizer Nationalteams. Später brachte sie Ostschweizer Schwinger in Form. Die Danksagungen der Mannschaften hängen an der Wand ihrer Praxis für Komplementärtherapie. Doch viele Andenken an ihren Vater sowie der Mantel, den sie bei den Olympischen Winterspielen Calgary 1988 getragen hatte, sind mit der Liechtensteiner Sammlung verschwunden.


«Meine Freunde sind verbittert»: Lieselotte Schlumpf in ihrer Praxis in Wattwil. Foto: B. Odehnal

Gemeinsam mit Freundinnen hat Schlumpf den Verein «Nostalski Toggenburg» gegründet. Einmal im Jahr sausen sie in geschnürten Skischuhen und Keilhosen auf Holzski ins Tal. Sie hoffte, bei den nächsten Skitagen jenes Material einsetzen zu können, das sie dem Skimuseum Vaduz überlassen hatte. Von dieser Hoffnung hat sie sich verabschiedet. Jetzt wäre sie schon froh, «zu wissen, wo die Sachen sind und was damit geschehen soll.»

Der Krieg im Schnee

Auch der Tessiner Brosi Bettosini vermisst wertvolle Erinnerungen. Anfang der 80er-Jahre erfand Bettosini in Uster eine Dämpfung zwischen Ski und Skibindung. Die «Deflex-Platte» gefiel den Rennfahrern, weil sie schneller und sicherer wurden. Sie missfiel jedoch der Skiindustrie, die um das Image ihrer Marken fürchteten. Bettosini beschwerte sich bitter über «Mafia-Methoden» der Industrie. Im deutschen «Spiegel» bekam er einst einen ganzseitigen Bericht mit dem Titel «Krieg im Schnee».

Heute ist Bettosini 84 Jahre alt und noch immer streitbar. Seinem Freund Noldi Beck überliess er unter anderem «die erste Bindungsprüfmaschine, eine Nähmaschine für Skischuhe und meine goldene Deflex-Platte». Er vermutet dunkle Machenschaften beim Verschwinden des Skimuseums und überlegt, die Wirtschaftspolizei einzuschalten.

Besonders viel hat die Schweizer Skilegende Willi Forrer gegeben. Der gebürtige Toggenburger galt Anfang der 60er-Jahre als weltbester Abfahrer. Sein Name ist in die Ehrentafel der Gewinner des Rennens auf der Streif in Kitzbühel graviert. Doch von den vielen Pokalen, Medaillen, Siegerfotos «besitze ich heute gar nichts mehr», sagt Forrer. Er überliess alles dem Museum Vaduz. Noldi Beck baute extra für Forrers Auszeichnungen vier Glasvitrinen.

In einer mangelhaften Inventarliste aus dem Jahr 2006 sind von Willi Forrer 429 Exponate verzeichnet. Auch Skiclubs vom Arlberg und aus dem Allgäu schickten alte Ski und Bindungen nach Vaduz, erinnert sich Forrer: «Es waren ja alle begeistert vom Noldi und seinen Ideen.»


«Alle waren begeistert vom Noldi». Exponate im Skimuseum 2013. Foto: privat

Das Problem dabei: Es wurde nie geklärt, ob Noldi Beck die Exponate als Geschenk oder als Leihgabe erhielt. Sie wurden mit Handschlag übergeben, ohne Vertrag. Die alten Skirennfahrer waren wie eine Familie. Man kannte den 1949 in Triesenberg geborenen Noldi noch als ersten Gewinner der Liechtensteiner Jugendmeisterschaften, später als Skilehrer im Toggenburg und dann als Betreuer von Hanni Wenzel. Er war fachkundig, vertrauenswürdig, überzeugungsstark. Rund tausend Objekte soll er aus der Schweiz bekommen haben. Willi Forrer oder Brosi Bettosini sprechen von «Leihgaben». Durften sie ohne Zustimmung ihrer Besitzer verkauft werden? «Sara Beck hätte uns über den Verkauf der Sammlung informieren müssen», sagt Forrer, «dann hätten wir unser Eigentum zurücknehmen können.»

«Folgt man dem urigen Triesenberger, der am liebsten mit seinem Vornamen angesprochen wird, durch das dreistöckige Museum, taucht man unweigerlich ein in vergangene Winterwelten, meint die Schneemassen zu spuren, durch welche mit den Abertausenden Objekten aus Noldi Becks Sammlung gewandert, geglitten oder einen Berghang hinabgesaust wurde.» So beschreibt die heute in Basel lebende Liechtensteiner Schriftstellerin Anna Ospelt im Buch «Sammelglück» eine Begegnung mit Noldi Beck in seinem Museum. So erlebten ihn alle: als Original, als Charmeur, als Fachmann, der seine Sammlung geliebt habe. Zu jedem Exponat konnte er eine Geschichte erzählen. Brosi Bettosini erzählt, dass auch die fürstliche Familie Gefallen an der Ausstellung gefunden habe. Fürst Adam sei «ganz entzückt» von einer alten Skibrille gewesen, die ihn an die eigene Jugend auf der Piste erinnerte.

Exponate sind nicht dokumentiert

Welche Schätze auf den drei Etagen des Museums wirklich verborgen waren, wusste nur der kauzige Gründer selbst. Richtig dokumentieren liess Beck die Tausenden Exponate nie, Mitarbeit lehnte er ab. Lieber sass er kettenrauchend vor seinem Holzbau und wartete auf Besucher. Formal gab es eine Stiftung als Besitzerin und einen Verein als Betreiber des Museums. In Wirklichkeit liess sich Noldi von niemandem dreinreden.

Über den Wert des Museums rätseln Becks Freunde bis heute. Es gibt jedoch ein Gutachten aus der Frühzeit der Sammlung, das dem «Tages-Anzeiger» vorliegt: Mitte der 90er-Jahre schätzte ein Restaurator die Sammlung auf 1,2 Millionen Franken. Etwa zur selben Zeit beurteilte der Direktor des Schweizerischen Sportmuseums, Max Triet, die Sammlung als «einzigartig» und von «hervorragendem Wert»: Ein Verlust wäre unverantwortlich und kurzsichtig. Dem Fürstentum entging die Einzigartigkeit nicht. Von 2008 bis 2013 erhielt der «Verein zur Förderung und Führung eines Skimuseums» von der Liechtensteiner Kulturstiftung insgesamt 1,1 Millionen Franken Subvention. Mit dem Geld sollte die umfangreiche Sammlung inventarisiert und für das Publikum aufbereitet werden. Das Vorhaben scheiterte nicht zuletzt an Noldi Beck. Der blieb stur, wollte niemanden zu nahe an seine Schätze heranlassen.

Ende 2013 stellte die Kulturstiftung die Förderung ein. Zu diesem Zeitpunkt war klar, dass Becks Sammelwut ausser Kontrolle geraten war und der Museumsbetrieb so nicht mehr finanziert werden konnte. Ein paar Monate später erkrankte Beck unheilbar an Krebs. Sein Lebenswerk ging mit ihm zugrunde. Der Museumsverein wurde bald danach aufgelöst. Er habe keine Mittel mehr, um das Museum weiter zu betreiben, schrieb das «Liechtensteiner Vaterland».

Noldi Beck hinterliess seine Frau Sara, drei volljährige Töchter und «als viertes Kind» (so die Schriftstellerin Anna Ospelt) die geliebte Sammlung. Die war für das Museum längst zu gross geworden, der Förderverein hatte zusätzlich Lagerhallen anmieten müssen. Auch der Keller von Becks Wohnhaus war voller Kisten. Nun musste alles geräumt werden. Über ein Jahr versuchten Freunde des Verstorbenen, sein Erbe zu retten. Liechtenstein, sagen sie heute, habe den Noldi und seine Familie schlecht behandelt, ihm viel Leid zugefügt. Sie fragten Skiclubs und Museen in Deutschland und Österreich: Wollt ihr nicht eine weltweit einzigartige Skisport-Sammlung? Einige hatten Interesse, aber kein Geld. Andere keinen Platz.

Als damaliger Präsident des Liechtensteiner Skiverbands bastelte der vielfache Weltcupsieger Andreas Wenzel an einem Konzept, das Museum in mehrere Themen zu gliedern. Die einzelnen Sammlungen, etwa zu Langlauf oder Skibindungen, hätte man als Roadshow durch die Wintersportzentren der Alpen schicken können. Aber Noldi habe sich nichts sagen lassen, und nach seinem Tod und dem rätselhaften Verschwinden des Museums «ist jetzt alles zu spät». Der Verkauf, sagt Wenzel, «ging dann total an mir vorbei».

Wenzel bat den Präsidenten des Skiclubs Kitzbühel, Michael Huber, um Hilfe. Auch Huber stammt aus einer berühmten Skirennfahrer-Dynastie. Vater Fritz war Gründer des Skiclubs, der bis heute die legendären Hahnenkamm-Rennen auf der Streif und dem Ganslernhang veranstaltet. Der Kitzbüheler Skiclub war zu Gast im Skimuseum Vaduz, und über das, was Noldi geschaffen hatte, sagt Michael Huber heute noch: «Hut ab!»

Huber wollte helfen. Er habe die Sammlung dem Landesmuseum Innsbruck anbieten wollen, sagt er, aber die Gespräche seien gescheitert: «Danach musste ich aufgeben. Der Skiclub Kitzbühel war beim Verkauf nicht involviert – auch nicht im Geheimen.» Ihm sei mitgeteilt worden, fügt Huber hinzu, dass sich die vollständige Sammlung heute in Österreich befinde. Sie solle erhalten und zu einem späteren Zeitpunkt öffentlich zugänglich gemacht werden.

Die Spur führt also nach Kitzbühel. Das bestätigen Gespräche, die der TA in der Tiroler Wintersportmetropole führte. Und diese Spur führt zurück zu jener Frau, die schon zu Beginn der Suche genannt wurde.

Signe Reisch sei von der Sammlung begeistert gewesen und habe versucht, sie nach Kitzbühel zu bringen, bestätigen mehrere Personen in Kitzbühel, die ihre Namen nicht in der Zeitung lesen wollen. Kaufen sollte die Sammlung für 400 000 Euro eine Arbeitsgemeinschaft (Arge) von Gemeindeverwaltung, Skiclub, Bergbahnen und Tourismusverband. Reisch ist zwar Präsidentin des Tourismusverbands, konnte sich mit ihrem Anliegen in der Arge jedoch nicht durchsetzen. Die Sammlung schien zu unübersichtlich und zu teuer. Reisch entgegnet, das sei alles nur Gerede: «Es wird ja so viel mit Schmutz geworfen.»


Kitzbühel, Hahnenkamm: Die Schneekanonen stehen bereit. Foto: B. Odehnal

In Kitzbühel ist die Skisaison bereits eröffnet, obwohl nur die Berggipfel weiss gezuckert sind und die Hänge rund um den Skiort in saftigem Grün leuchten. Mächtige Schneekanonen stehen bereit. Ende Januar werden hier wieder Zehntausende Besucher im Zielraum des Hahnenkamm-Rennens fiebern und feiern. Das Hotel, der Zieleinlauf und die Wiese, auf der auch das riesige VIP-Zelt steht, gehören der Familie Reisch. Es gibt ein Sporthotel Reisch, eine Reisch-Bar und eine Franz-Reisch-Strasse, die zum Hermann-Reisch-Weg führt. Die Reischs haben viel Besitz, viel Einfluss und eine lange Geschichte in Kitzbühel. Signes Urgrossvater Franz brachte von seinen Reisen Ende des 19. Jahrhunderts die ersten Ski und den Wintertourismus mit.

Familiärer Konflikt

Eine Sammlung der alpinen Skigeschichte würde eigentlich gut zu Kitzbühel passen. Und ein in Liechtenstein dem Untergang geweihtes Museum zu retten, ist nun weder kriminell noch ehrenrührig. Ganz im Gegenteil. Warum wird aber so getan, als müsste ein Verbrechen verborgen werden?

Eine Erklärung könnten die unklaren Eigentumsverhältnisse der Sammlung sein. Eine andere ein familiärer Konflikt. Zumindest ist dieses Gerücht in Kitzbühel zu hören: Stammhalter Klaus Reisch soll über den Sammlungskauf nicht glücklich gewesen sein. Der Patriarch ist ein grosser Freund und Kenner der Marine. Sein Interesse am Skifahren soll sich in Grenzen halten. Vater Reisch hat allerdings noch immer alle Fäden in der Hand und offenbar sein Erbe noch nicht geregelt. Das zeigt auch der Blick ins Grundbuch: Der Rasmushof wird zwar von Tochter Signe erfolgreich geführt, gehört aber zu 100 Prozent ihrem Vater.

Der TA trifft Signe Reisch in ihrem Hotel. «Frau Reisch, sind Sie Besitzerin der Sammlung von Noldi Beck, und können Sie sagen, wo sie sich befindet?» Reisch: «Dazu kann ich keine Auskunft geben.» Bei dieser Antwort bleibt sie auch nach mehrmaliger Nachfrage, ob die Sammlung nun ihr gehöre. Ein klares «Nein» sagt sie nicht.

Als ehemaliger Abfahrtssieger auf der Streif ist der Schweizer Willi Forrer jedes Jahr Ehrengast beim Hahnenkamm-Rennen. Vergangenen Januar wollte er von Signe Reisch wissen, ob sie für die Sammlung Hilfe brauche. Sie antwortete nicht. Das fand Forrer «unanständig». Im Juni schrieb er Reisch einen Brief: «Ich wäre Ihnen sehr dankbar, wenn Sie mich detailliert über das zukünftige Skimuseum informieren könnten.» Er bekam keine Antwort. Im Januar 2018 wird Forrer wieder nach Kitzbühel fahren. Dann will er herausfinden, «wo die Sammlung wirklich ist».