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Stringtangas für Baku

28. Februar 2012

Österreich bemühte sich mit Geschenken um Druckaufträge für Banknoten aus Diktaturen.

Jetzt einmal klipp und klar: Mit den Skandalgeschichten rund um Karl-Heinz Grassermuss Schluss sein. Grasser hier, Grasser dort, Grasser mit Geldkoffer, Grasser mit Briefkastenfirmen: So etwas schadet nicht nur dem Ruf dieses Mannes, der sich für zu schön und zu klug für diese Welt hält. Die Verdächtigungen bringen ganz Österreich in Verruf. Zu Unrecht! Nicht überall, wo Schmiergeld draufsteht, muss Grasser drin sein.

Swiss Connection

23. Februar 2012

Eine mysteriöse Firma, eine Schwiegermutter, stumme Treuhänder. Österreich steht im Bann einer riesigen Korruptionsaffäre. Im Zentrum: Ex-Finanzminister Karl-Heinz Grasser und seine Verbindung in die Schweiz.

Von Bernhard Odehnal, Wien

Am 6. Dezember 2011 hält die Zürcher Firma Ferint bei einem Notar in Rorschach ihre Generalversammlung ab. Gut besucht ist sie nicht. Ausser dem Notar ist nur Verwaltungsrat Urs S. anwesend. Innert kurzer Zeit wird die Tagesordnung abgehakt, obwohl es um wichtige Veränderungen geht: Die Firma erhält einen neuen Namen, einen neuen Sitz und einen neuen Zweck. Ein ganz normaler Vorgang? An sich schon. Aber in diesem Fall verschwand ein Firmenname aus den Schweizer Registern, der in Österreichs Medien täglich in Verbindung mit der mutmasslich grössten Korruptionsaffäre der Zweiten Republik genannt wird.

Das Gesicht der Korruption

18. Februar 2012

Der Lobbyist Peter Hochegger steht im Zentrum der österreichischen Schmiergeldskandale. Jetzt hat er vor dem Parlament sein Netzwerk offengelegt.

Von Bernhard Odehnal, Wien

Dafür, dass Peter Hochegger im Zentrum des grössten Korruptionsskandals in der jüngeren Geschichte Österreichs steht, wirkt er erstaunlich unaufgeregt. Geduldig sitzt er vier Stunden vor dem Untersuchungsausschuss des Wiener Parlaments und beantwortet die Fragen der Abgeordneten: Welche Politiker hat er für sich arbeiten lassen? Wie wurde er bezahlt? Wo floss das Geld hin? In den vier Stunden seiner Zeugenaussage entsteht ein düsteres Bild der politischen Kultur in Österreich, in der so ziemlich alle Parteien (mit Ausnahme der Grünen) käuflich waren.

Liechtensteins Regierung will Konsequenzen aus der Dokumenten-Affäre ziehen

23. Dezember 2011

Die Anwaltskanzlei Marxer fühlt sich zu Unrecht in eine politische Geschichte hineingezogen.

Von Bernhard Odehnal, Wien

Eineinhalb Tage brauchte die renommierte Liechtensteiner Anwaltskanzlei Marxer & Partner, um auf die Vorwürfe gegen einen ihrer Rechtsanwälte und Partner zu reagieren. Dem Mann wird vorgeworfen, er habe Dokumente aus einer Hausdurchsuchung aus dem Gericht entwendet und erst sechs Wochen später zurückgegeben (TA von gestern).

Schweiz und Liechtenstein behindern österreichische Ermittlungen

6. Dezember 2011

Wichtige Dokumente zu den Korruptionsskandalen rund um Ex-Minister Karl-Heinz Grasser werden nicht ausgehändigt.

Von Bernhard Odehnal, Wien

Seit 25 Monaten werde nun gegen ihn ermittelt, klagte der ehemalige österreichische Finanzminister Karl-Heinz Grasser in den Medien. Dabei gebe es «nichts, keinen einzigen Beweis». Das sei ein Komplott mit der Zielsetzung «mich zu vernichten», soGrasser. Er fühle sich «hundertprozentig unschuldig».

Der Mann mit der goldenen Hand

10. Oktober 2011

Österreichs Ex-Finanzminister brachte 500 000 Euro aus der Schweiz bar über die Grenze.

Von Bernhard Odehnal, Wien

«Wie bitte, schon wieder Karl-Heinz Grasser?» Der strenge Redaktor ist genervt: «Hat der seit Jahresbeginn nicht schon geschätzte fünf kleine Geschichten bekommen?» Das schon, muss der Autor zugeben. Aber Grasser ist halt in so ziemlich jeden Skandal verstrickt, der Österreich erschüttert. Und langweilig waren die Geschichten doch nie? Die abgehörten Telefongespräche, in denen Grassers Freunde fragten, wie sie vor der Polizei den Erhalt von Millionen Euro rechtfertigen sollten: «Wo war mei Leistung?» Oder die TV-Diskussion, in der Grasser voll Stolz den Brief einer Verehrerin zitierte: «Herr Minister, Sie sind zu schön, Sie sind zu erfolgreich für diese Welt.» Oder auch «Schon gut», brummt der Redaktor: «Also, um was geht es dieses Mal?»

Chris soll nicht aufs Abstellgleis

3. März 2011

Österreichs Bahnfahrer kämpfen für ihre Ansagerin – und gegen den Computer.

Von Bernhard Odehnal, Wien

Wer im Zürcher Hauptbahnhof in einen Zug nach Innsbruck, Salzburg oder Wien steigt, kann die Stimme nicht überhören. «Sehr geehrte Fahrgäste! Im Namen der ÖBB begrüssen wir Sie im Railjet», ertönt sie aus den Lautsprechern, nach jeder Station: «Der Railjet verfügt über drei Klassen, in denen Sie individuell betreut werden, sowie über ein Railjet-Bistro in der Mitte des Zuges. 80 Bildschirme informieren Sie über Halte und Ankunftszeiten.» Nun kann man über die «individuelle Betreuung» im österreichischen Premiumzug geteilter Meinung sein – die ungeliebten Bistros werden bald zu Speisewagen umgebaut, und die «80 Bildschirme» sind in Wahrheit 58.

Kein Zug für Eis und Schnee

27. Dezember 2010

Der österreichische Railjet erweist sich als nicht besonders winterfest.

Von Bernhard Odehnal, Wien

«Österreich machts besser», jubelte unlängst die Boulevardzeitung «Österreich» und meinte die Bewältigung des Schneechaos. Besonderes Lob bekamen die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB), deren neuer Chef Christian Kern in der Zeitung auch den Grund für die «sensationelle Pünktlichkeit» erklären darf: Die Vorbereitungen auf den Winter hätten bei den ÖBB voll gegriffen, «trotz der extremen Wetterbedingungen haben wir uns als Bahn gut geschlagen». Nun soll der Zeitung keineswegs unterstellt werden, ihre Jubelmeldung habe etwas mit dem ganzseitigen Inserat der ÖBB in derselben Ausgabe zu tun. Es ist nur so, dass viele Bahnreisende den Jubel schwer nachvollziehen können.

Neuer Auftrag für Stadler Rail in Österreich

13. November 2010

Der Thurgauer Bahnbauer entwickelt Schmalspurzüge für die Mariazellerbahn.

Von Bernhard Odehnal, Wien

Die österreichische Gebirgsbahn in den Wallfahrtsort Mariazell wird neue Züge von Stadler Rail bekommen. Am Freitag gab der Verkehrsminister des Bundeslandes Niederösterreich bekannt, dass die Thurgauer bis 2013 neun dreiteilige, elektrische Triebzüge im Wert von rund 60 Millionen Euro liefern werden. Stadler Rail wollte zum neuen Auftrag nicht Stellung nehmen. Auch der Besteller mit dem sperrigen Namen Niederösterreichische Verkehrsorganisationsgesellschaft verweist auf ein Stillhalteabkommen bis 24. November. Bis zu diesem Zeitpunkt könnte der unterlegene Bieter, die Firma Bombardier, Einspruch gegen die Vergabe erheben.

Himmlische Schwingungen über Budapest

2. Juli 2010

Die Ungarn suchen ihre Zukunft in einer obskuren Mythologie

Bernhard Odehnal, Budapest
 
Lange, düstere Gänge, wuchtige Kronleuchter, Statuen finster blickender Könige und Edelmänner: Das ungarische Parlament ist kein freundlicher Ort. Der wuchtige, neogotische Bau am Budapester Donauufer wirkt abweisend von aussen und einschüchternd im Inneren. Hier hat sich die Elite ein Denkmal ihrer Macht gesetzt und das Zentrum dieser Macht ist – eine Krone. Unter der riesigen Kuppel ist sie in einer Vitrine ausgestellt, mit Zepter und Schwert. An manchen Tagen werden diese Relikte einer längst vergangenen Epoche von Soldaten bewacht. Sie tragen die grünen Husarenjacken der ehemaligen königlichen Leibgarde, in der Hand die blanken Säbel. Die Stephanskrone ist für viele Ungarn mehr als ein wertvolles Stück Metall. Sie ist eine magische Kraft, ein Heiligtum, sie ist Symbol für die Einheit des Landes, sie soll sogar den Weg in die Zukunft weisen.

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