Russisches Gas zu Spottpreisen
Die Zuger Firma Ostchem Gas Trading des ukrainischen Oligarchen Dmitri Firtasch soll mithilfe Moskaus Milliardengewinne machen.
Das Unternehmen werde aufgelöst. «Wir sehen keinen Sinn darin, es weiterzu- führen.» Das sagte der in Wien lebende ukrainische Oligarch Dmitri Firtasch vor einigen Wochen auf die Frage, warum seine in Zug registrierte Gashandelsfirma Rosukrenergo liquidiert werde. Nun zeigt sich aber, dass Firtasch weiterhin als Gaszwischenhändler in Russland und der Ukraine tätig ist und dabei kräftig profitiert. Nur heisst sein Unternehmen jetzt Ostchem Gas Trading und ist ebenfalls in Zug registriert.
Dmitri Firtasch bei einer Veranstaltung in Wien, Oktober 2014. Foto: B. Odehnal
In den letzten vier Jahren konnten die Zuger Ostchem Gas Trading sowie die Ostchem Investments auf Zypern in Russland 20 Milliarden Kubikmeter Gas deutlich unter dem Marktwert kaufen. Russische Medien berichteten, dass Firtaschs Firmen Gas vom russischen Staatskonzern Gazprom zu 260 Dollar pro 1000 Kubikmeter kaufen konnten, während die Ukraine 400 Dollar zahlten musste. Dabei war stets von 5 Milliarden Kubikmetern die Rede.