März 2014

Matthias Hartmann droht in Zürich die härtere Strafe als in Wien

19. März 2014

In der Schweiz könnte die Nachsteuer eine halbe Million Franken betragen.

Von Bernhard Odehnal und Thomas Knellwolf, Wien/Zürich

Waren es 233 000 Euro, wie die österreichische «Presse» schrieb? Oder sogar 363 000 Euro, wie ein Rechtsberater der Burgtheater-Holding vermutete? Oder nur 180 000 Euro, wie die Anwälte von Matthias Hartmann behaupteten? Die Summe von Vorbereitungshonoraren und Rechteabgeltungen, die Matthias Hartmann noch als Intendant des Zürcher Schauspielhauses vom Wiener Burgtheater zugesprochen bekam, bleibt unklar. Klar ist aber, dass er eine grössere Summe (noch) nicht versteuert hat. Am Montag zeigte sich der mittlerweile entlassene Burgtheater-Direktor über Schweizer Steuerberater in der Schweiz und in Österreich an.

Matthias Hartmanns Selbstanzeige kommt wohl zu spät

18. März 2014

Der Ex-Theaterchef zeigt sich in Zürich und in Wien selber an. Die mutmassliche Steuerhinterziehung war vermutlich bereits entdeckt.

Von Bernhard Odehnal und Thomas Knellwolf, Wien/Zürich

Der Ex-Direktor des Wiener Burgtheaters und Ex-Intendant des Zürcher Schauspielhauses, Matthias Hartmann, hat eine Steuerschuld in nicht unbeträchtlicher Höhe. Er hat gemäss seinen Anwälten eine sechsstellige Euro-Summe wegen einer «Fehleinschätzung», die er «bedauert», noch nicht versteuert. Gestern gaben seine Rechtsvertreter in Wien bekannt, dass Hartmann die Steuerbehörden in Österreich und der Schweiz kontaktieren lassen habe, damit sie den «Zeitpunkt des steuerlich relevanten Zuflusses» klären könnten. Hartmann reagiert damit auf einen TA-Artikel vom Samstag und auf Berichte in österreichischen Medien. Es geht um Geld, das er von der Wiener Burg als Vorbereitungshonorar bekam, während er noch am Zürcher Schauspielhaus arbeitete.

Ein Theaterdirektor ohne Konto, viel Bargeld und eine Steuerfrage

15. März 2014

Ex-Schauspielhaus-Chef Matthias Hartmann bekam bei seinem Wechsel ans Wiener Burgtheater rund 350 000 Franken bar auf die Hand. Es fragt sich, wie er die Summe versteuert hat.

Von Bernhard Odehnal und Thomas Knellwolf, Zürich/Wien

Das Wiener Burgtheater steckt in der schwersten Krise seiner Geschichte. Das grösste und bedeutendste Sprechtheater im deutschen Sprachraum hat Schulden von 8,3 Millionen Euro. Theaterdirektor Matthias Hartmann, der im Sommer 2009 vom Zürcher Schauspielhaus an die Wiener Burg gewechselt hatte, wurde am Dienstag fristlos entlassen. In Rechtsgutachten werden ihm nicht nachvollziehbare Buchhaltung und fehlende interne Kontrolle vorgeworfen. Hartmann hatte für die chaotischen Zustände seine im November entlassene Vizedirektorin Silvia Stantejsky verantwortlich gemacht. Jetzt droht dem Theater auch eine Steuernachzahlung über 5 Millionen Euro.

Die Revolution ist bunt, nicht braun

1. März 2014

In der Protestbewegung des Maidan sind die Rechtsextremen eine kleine Minderheit. Die Brandreden in Moskau provozieren erst jenen «ukrainischen Faschismus», vor dem die Russen jetzt schon warnen.

Ein bemerkenswertes Dokument steht seit gestern auf der Website der israelischen Botschaft in Kiew: «Der Botschafter Israels in der Ukraine, Reuven El Din, traf am 26. Februar 2014 die Führung der Bewegung ‹Rechter Sektor› und deren Anführer Dmitro Jarosch.» Bei dem Treffen habe die Bewegung betont, dass sie jede Form des Chauvinismus und der Fremdenfeindlichkeit ablehne: «Alle negativen Erscheinungen, insbesondere Antisemitismus, werden vom ‹Rechten Sektor› nicht nur nicht unterstützt, sondern auch in Zukunft mit allen gesetzlichen Mitteln bekämpft.»


Der Tag danach auf dem Kiewer Maidan. Foto: B. Odehnal