Fischingen

«Es war die Hölle auf Erden»

23. Oktober 2012

Neue Vorwürfe gegen das Kloster Fischingen: Arnold Büchi, ein ehemaliger Zögling des Kinderheims, erzählt von Zwangsarbeit, sexuellen Übergriffen und Gewalt in den 50er-Jahren.

Sein schlimmstes Erlebnis im Kloster? Arnold Büchi muss kurz nachdenken, und für einen Moment ist es völlig still in der ebenerdigen Wohnung in ZürichSeebach. Waren es die Schläge der Lehrer und Patres? Die Dunkelhaft im Kohlenkeller?

Auch, sagt Büchi dann. Aber das schlimmste Erlebnis sei doch das Untertauchen im Wassertrog gewesen. Dann erzählt der heute 68-Jährige über eine Methode, die an das berüchtigte Waterboarding erinnert, mit dem die US-Armee in den vergangenen Jahren (und vielleicht noch heute) Terrorverdächtige zum Sprechen bringen wollte. Zwei Nonnen hätten ihn links und rechts gepackt, seinen Kopf in den Trog gesteckt und den Wasserhahn aufgedreht, «bis ich keine Luft mehr bekam».

Mut sieht anders aus

14. September 2012

Missbrauch: Das Kloster Fischingen lässt die Vorwürfe untersuchen.

 
Von Bernhard Odehnal

Das Thurgauer Kloster Fischingen will Licht ins Dunkel bringen. Vor knapp drei Monaten berichtete der TA zum ersten Mal über die Vorwürfe des ehemaligen Zöglings Walter Nowak, er sei im Kinderheim in den 60er- und Anfang der 70er-Jahre von einem Pater geschlagen und sexuell missbraucht worden. Jetzt will der Trägerverein des Klosters, der Verein St. Iddazell, die Vorwürfe von einer unabhängigen Stelle untersuchen lassen. Das klingt nach einem mutigen Schritt.

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