November 2012

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Bei den Menschen im Wassertal

10. Mai 2006

Weder der Kommunismus noch die Modernisierung haben auf die störrischen Menschen der Region Maramures richtig Eindruck gemacht. Ein Bericht wie aus einer anderen Welt.

Von Sibylle Hamann und Bernhard Odehnal

Es wird schon dunkel in Viseu de Sus. Aus dem Fluss steigt die Feuchtigkeit herauf, aus den Wäldern am Berghang kommt der kühle Wind herunter. Die Hühner schlafen schon, die Katzen streunen noch durch den Hof. Da bricht plötzlich das Geschrei los

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Ein Hund nützt seine Chance

15. November 2012

Österreichs feiert einen Border Collie als sein grösstes Talent 

Der Hund ist tot. Es war ein Verkehrsunfall. Rauhaardackel Vega wurde überfahren, als er seine Notdurft verrichten wollte. So etwas ist tragisch, aber passiert leider immer wieder. Trotzdem war der Vorfall österreichischen Medien ausführliche Berichte wert. Natürlich: Das Opfer war nicht irgendein Strassenköter, sondern lebte am dänischen Königshof und war das Lieblingstier von Prinz Henrik. Anderseits: Berichte über die dänischen Royals sind in Österreich eine absolute Seltenheit. Man könnte sogar sagen, dass das flache Land an der Ostsee aus Sicht der Alpenrepublik überhaupt nicht existiert. Weshalb plötzlich dieses Interesse?

Selbst das Sandwich ist Swiss made

16. November 2012

Der Leo Express von Stadler Rail absolviert in Tschechien Testfahrten mit Passagieren. Beworben wird die Schweizer Qualität der neuen Privatbahn.

Kaum hat der Zug den Prager Hauptbahnhof verlassen, beginnt Fadi Khairallah schon seinen ersten Inspektionsgang. «Darf ich Sie kurz stören?», fragt er die Reisenden und will von ihnen wissen, wie die Sitze, das Klima, der Service gefallen. Oder stört sie etwas? Hätten sie Ideen für Verbesserungen? Ja, die Klimaanlage sei etwas zu kalt eingestellt, «das verbessern wir noch».

Die erste Fahrt des Leo Express nach Ostrava         

Kampfjets, Briefkästen und die UBS

13. November 2012

Um Schmiergelder zu verteilen, bedienen sich Rüstungskonzerne der Netzwerke von Waffenlobbyisten mit Briefkastenfirmen. Die Schweiz hat dabei eine Schlüsselfunktion.

Im Norden die Rigi und der Zugersee, im Süden die mächtigen Gipfel des Berner Oberlands: Der Bürgenstock am Vierwaldstättersee gehört zu den schönsten Aussichtspunkten der Schweiz. Der Deutsche Frank Walter P. nahm hier seinen Wohnsitz aber eher wegen der Nähe zur Nidwaldner Gemeinde Beckenried, wo er mehrere Firmen registrieren liess. An beiden Adressen führte die Schweizer Polizei vergangene Woche auf Antrag der österreichischen Staatsanwaltschaft Hausdurchsuchungen durch (TA vom 8. 11.): Über P.s Firmen in Nidwalden soll der europäische Rüstungs- und Flugzeugkonzern EADS mindestens 10 Millionen Euro Bestechungsgelder verschoben haben.

Stadler-Zug ohne Passagiere

8. November 2012

Stadler Rail lieferte einem jungen tschechischen Bahnunternehmen fünf Züge. Doch fehlende Dokumente verhinderten die gross angekündigte erste Fahrt.

Es sollte ein grosses Ereignis werden. Eine Demonstration, was moderne Schweizer Eisenbahntechnik in Kombination mit tschechischem Service leisten kann. Dazu lud die Firma Leo Express für gestern Mittwoch nicht nur Journalisten, sondern auch zahlendes Publikum zu einer Sonderfahrt im neuen Triebzug der Firma Stadler Rail von Prag über Pardubice und Olomouc nach Ostrava. Die Einladungen waren verschickt, der Fahrplan organisiert. Nur ein kleines Detail fehlte: die Genehmigung des Verkehrsministeriums für die eleganten schwarz-goldenen Züge.

Foto: Leo Express

Österreichische Justiz sucht in Nidwalden nach Bestechungsgeldern

8. November 2012

Beim Kauf von neuen Kampfjets in Österreich sollen 170 Millionen Euro an Schmiergeldern geflossen sein. Eine Spur führt zu einer Firma in der Schweiz.

Die Aktion war bestens orchestriert: Am Dienstagmorgen durchsuchten in Deutschland, Österreich und der Schweiz 60 Polizisten insgesamt 13 Wohnungen und Büros. In Österreich wurden Firmen in Oberösterreich und Tirol durchsucht, in Deutschland drei Standorte des europäischen Flugzeug- und Rüstungskonzerns EADS im Grossraum München. Die Durchsuchungen erfolgten auf Ersuchen der Staatsanwaltschaft Wien, die Schmiergeldzahlungen beim Kauf der Eurofighter-Kampfflugzeuge für die österreichische Luftwaffe vermutet. Es gehe um «Geldwäsche, Betrug, Bestechung und Abgabenhinterziehung», bestätigt Thomas Vecsey, Sprecher der Wiener Staatsanwaltschaft.

Weichen stellen in die Vergangenheit

6. November 2012

Auf der Budapester Kindereisenbahn lebt noch ein Stück kommunistischer Kultur.

«Egy, kettö – eins, zwei, eins, zwei». Zur hellen Stimme einer 17-jährigen Kommandantin marschiert die Kindergruppe im Gleichschritt auf den Bahnhof zu. Die Blicke sind geradeaus gerichtet, die Uniformen streng nach Vorschrift: blaue Jacken, blaue Krawatten und weisse Hemden bei den Jungen, blaue Röcke, gelbe Halstücher, weisse Strümpfe bei den Mädchen. Alle tragen blaue Schiffchen mit dem Emblem der ungarischen Staatseisenbahnen auf dem Kopf. «Eins, zwei, eins, zwei», so geht es die Treppen hinauf zum Bahnsteig. Dort muss die kleine Truppe Aufstellung nehmen und wird nach gemeinsam gebrülltem «Guten Morgen» mit Saft, Sandwich und Keksen versorgt.


Kindereisenbahn Budapest

Wenn der Pressesprecher zweimal klingelt

2. November 2012

Österreichische Politiker intervenieren gerne bei den Medien. Sie halten das für selbstverständlich.

Ein Pressesprecher ruft beim Fernsehen an. Er möchte, dass sein Chef besser dargestellt und der Parteitag der Opposition ignoriert wird. Die Redaktion macht das öffentlich, der Pressesprecher verliert seinen Job. Ereignet hat sich dieser Vorfall unlängst in Bayern. Besonders erstaunt ist man darüber im benachbarten Österreich: nicht etwa über die Anmassung des Pressesprechers, sondern darüber, dass er deswegen zurücktreten musste.