Stadler

Stadler kämpft gegen Bombardier

6. Oktober 2016

Der Schweizer Hersteller will die Vergabe des Grossauftrags in Österreich gerichtlich prüfen lassen. 

Stadler Rail wird den Auftrag der Österreichischen Bundesbahnen über 2 Milliarden Euro der Konkurrenz nicht kampflos überlassen. Sprecherin Marina Winder bestätigte dem TA, dass die Bussnanger beim österreichischen Bundesverwaltungsgericht am Dienstag einen Nachprüfantrag gestellt haben. 

Die ÖBB müssen ihre Nahverkehrsflotte erneuern und haben den Kauf von insgesamt 300 elektrischen Triebzügen ausgeschrieben. Beworben hat sich neben den bisherigen «Hoflieferanten» der Staatsbahn, Siemens und Bombardier, auch Stadler Rail mit dem bewährten «Flirt», der in der Schweiz und in vielen europäischen Ländern bereits im Einsatz ist. Die Schweizer konnten in Österreich zwar ihre Züge an etliche kleine Privatbahnen verkaufen, jedoch nicht an die grosse Staatsbahn – auch aus politischen Gründen: Für Siemens lobbyierten Sozialdemokraten und Gewerkschaften. Die Chancen schienen dieses Mal aber besser, da Siemens durch technische Probleme beim neuen Triebzug Desiro ML bei den ÖBB etwas in Ungnade gefallen war.

China schlägt Stadler Rail in Tschechien

5. Oktober 2016

Als erstes Unternehmen in der EU steigt eine tschechische Privatbahn von Stadler-Zügen auf chinesische Schienenfahrzeuge um. 

«Swiss made» lautete das Werbemotto, als das tschechische Eisenbahnunternehmen im November 2012 den Betrieb aufnahm. Der Unternehmer Leos Novotny kaufte bei Stadler Rail fünf Triebzüge des Typs Flirt und fährt seither als Konkurrenz zur tschechischen Staatsbahn auf der Hauptstrecke von Prag über Olmütz nach Ostrava und in die Slowakei. Jetzt will Novotny den Fahrplan verdichten und die Strecke bis nach Polen verlängern. Doch die neuen Züge werden nicht mehr aus Bussnang kommen, sondern aus Zhuzhou in der chinesischen Provinz Hunan. 

 
Die Flottenerweiterung kommt aus China: Ein Flirt von Stadler Rail im Bahnhof Olomouc. Foto: B. Odehnal

Peter Spuhler baut in Österreich eine Himmelstreppe

17. Dezember 2012

Gestern übergab Peter Spuhler in Sankt Pölten den ersten Zug an die neue Mariazellerbahn - dabei geriet der Chef und Mehrheitsaktionär von Stadler Rail ungewollt in den Wahlkampf von Niederösterreich.

Von der Bühne ertönt Trommelwirbel, über dem Gleis wabert Theaternebel. Dann wird der Zug in die Halle geschoben, eine Komposition aus Grau und Gold mit der Aufschrift «Die Himmelstreppe». Das Publikum applaudiert, der Moderator bejubelt die «neue Zeitrechnung, die für Niederösterreich anbricht». Am Bühnenrand steht Peter Spuhler und ist stolz. Die Himmelstreppe ist der erste Zug, den Stadler Rail für die Schmalspurbahn von Sankt Pölten nach Mariazell gebaut hat. Weitere acht Züge und vier Panoramawagen folgen nächstes Jahr. Insgesamt gibt das Land Niederösterreich 78,5 Millionen Franken für die neuen Fahrzeuge aus.


Peter Spuhler (links) und die niederösterreichische Landespolitik. Copyright: Heribert Corn

Stadler-Rail-Züge müssen in Österreich langsamer verkehren

12. Dezember 2012

Bei den Triebzügen der privaten Westbahn wackeln bei Zugsbegegnungen mit hoher Geschwindigkeit die Türen.

Pünktlich zum Fahrplanwechsel wurde letzten Sonntag in Österreich ein Prestigeprojekt der Bahn eröffnet. Auf der Neubaustrecke zwischen Wien und St. Pölten fahren die Züge mit bis zu 230 km/h, die Fahrtzeit auf der Westbahnstrecke (auch nach Zürich) wird so um 15 bis 20 Minuten verkürzt. Doch gleich am ersten Tag ereignete sich ein Zwischenfall, der manche Züge wieder zum Drosseln der Geschwindigkeit zwingt. Die Wiener Tageszeitung «Kurier» berichtet von einem «gefährlichen Treffen» zwischen einem Railjet der Staatsbahn ÖBB und einem Triebzug der privaten Westbahn, der vom Schweizer Bahnbauer Stadler Rail stammt.

Stadler-Zug ohne Passagiere

8. November 2012

Stadler Rail lieferte einem jungen tschechischen Bahnunternehmen fünf Züge. Doch fehlende Dokumente verhinderten die gross angekündigte erste Fahrt.

Es sollte ein grosses Ereignis werden. Eine Demonstration, was moderne Schweizer Eisenbahntechnik in Kombination mit tschechischem Service leisten kann. Dazu lud die Firma Leo Express für gestern Mittwoch nicht nur Journalisten, sondern auch zahlendes Publikum zu einer Sonderfahrt im neuen Triebzug der Firma Stadler Rail von Prag über Pardubice und Olomouc nach Ostrava. Die Einladungen waren verschickt, der Fahrplan organisiert. Nur ein kleines Detail fehlte: die Genehmigung des Verkehrsministeriums für die eleganten schwarz-goldenen Züge.

Foto: Leo Express

Neuer Auftrag für Stadler Rail in Österreich

13. November 2010

Der Thurgauer Bahnbauer entwickelt Schmalspurzüge für die Mariazellerbahn.

Von Bernhard Odehnal, Wien

Die österreichische Gebirgsbahn in den Wallfahrtsort Mariazell wird neue Züge von Stadler Rail bekommen. Am Freitag gab der Verkehrsminister des Bundeslandes Niederösterreich bekannt, dass die Thurgauer bis 2013 neun dreiteilige, elektrische Triebzüge im Wert von rund 60 Millionen Euro liefern werden. Stadler Rail wollte zum neuen Auftrag nicht Stellung nehmen. Auch der Besteller mit dem sperrigen Namen Niederösterreichische Verkehrsorganisationsgesellschaft verweist auf ein Stillhalteabkommen bis 24. November. Bis zu diesem Zeitpunkt könnte der unterlegene Bieter, die Firma Bombardier, Einspruch gegen die Vergabe erheben.

Sand im Getriebe der privaten Bahnbetreiber

30. Juni 2012

Der ehemalige SBB-Chef Benedikt Weibel berichtete in Wien von seinen Erfahrungen mit der österreichischen Westbahn. Dabei zeigte sich, dass private Anbieter trotz der Liberalisierung im europäischen Personenverkehr einen schweren Stand haben.

Von Bernhard Odehnal, Wien

Leo Express

Eine Privatbahn als Goldesel? Benedikt Weibel räumt gleich mit dem Mythos des «Rosinenpickens» auf: Selbst auf gut ausgebauten Bahnstrecken mit hohem Fahrgastpotenzial sei das Geschäft nicht einfach, «wir sind in einem beinharten Kampf um den Break-even». Der ehemalige Chef der SBB ist Verwaltungsratspräsident der privaten österreichischen Gesellschaft Westbahn, die seit Dezember 2011 mit sieben Triebzügen des Schweizer Bahnbauers Stadler im Stundentakt zwischen Wien, Linz und Salzburg verkehrt und damit als erster privater Bahnbetreiber dem staatlichen Platzhirsch ÖBB im Personenverkehr Konkurrenz macht.

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