Österreich

Juden werden wieder auf der Strasse beschimpft

4. September 2012

In Österreich und Ungarn häufen sich antisemitische Attacken. Staat und Gesellschaft reagieren beiderorts gleichgültig.

Von Bernhard Odehnal, Wien

Es geschah am helllichten Tag auf einem der belebtesten Plätze Wiens. EinRabbiner der jüdischen Gemeinde war auf dem Weg zur Synagoge, als er hinter sich die lautstarke Aufforderung «Scheiss-Juden, haut ab!» hörte. Als sich der Mann umdrehte, stand da vor ihm ein Fussballfan, streckte seine rechte Hand zum Hitlergruss aus und brüllte: «Hau ab, du Scheiss-Jude. Juden raus! Heil Hitler!» Der Vorfall wurde nicht nur von Passanten, sondern auch von der Polizei beobachtet.

Stringtangas für Baku

28. Februar 2012

Österreich bemühte sich mit Geschenken um Druckaufträge für Banknoten aus Diktaturen.

Jetzt einmal klipp und klar: Mit den Skandalgeschichten rund um Karl-Heinz Grassermuss Schluss sein. Grasser hier, Grasser dort, Grasser mit Geldkoffer, Grasser mit Briefkastenfirmen: So etwas schadet nicht nur dem Ruf dieses Mannes, der sich für zu schön und zu klug für diese Welt hält. Die Verdächtigungen bringen ganz Österreich in Verruf. Zu Unrecht! Nicht überall, wo Schmiergeld draufsteht, muss Grasser drin sein.

Das Gesicht der Korruption

18. Februar 2012

Der Lobbyist Peter Hochegger steht im Zentrum der österreichischen Schmiergeldskandale. Jetzt hat er vor dem Parlament sein Netzwerk offengelegt.

Von Bernhard Odehnal, Wien

Dafür, dass Peter Hochegger im Zentrum des grössten Korruptionsskandals in der jüngeren Geschichte Österreichs steht, wirkt er erstaunlich unaufgeregt. Geduldig sitzt er vier Stunden vor dem Untersuchungsausschuss des Wiener Parlaments und beantwortet die Fragen der Abgeordneten: Welche Politiker hat er für sich arbeiten lassen? Wie wurde er bezahlt? Wo floss das Geld hin? In den vier Stunden seiner Zeugenaussage entsteht ein düsteres Bild der politischen Kultur in Österreich, in der so ziemlich alle Parteien (mit Ausnahme der Grünen) käuflich waren.

Ein strenges Gesetz mit Löchern

22. Juni 2012

Die Schweiz und Österreich gehören zu den letzten Ländern ohne Regeln. Doch nun bewegt sich die Wiener Politik.

Mühsam waren die Verhandlungen. Viel Widerstand musste überwunden werden. Sowohl von Geldgebern wie von den -nehmern. Diese Woche aber konnten die Parteien doch ein Ergebnis präsentieren: eine Durchleuchtung der Parteienfinanzierung, die sich «international sehen lassen» könne und «europaweit vorbildlich» sei. Haben sich die Schweizer Parteien also doch bewegt? Wollten sie nicht länger als schwarze Schafe in Europa gelten? Aber nein, in Bern will der Bundesrat weiter keine Transparenz bei Parteispenden.

Revolutionär mit Steuerdomizil Zug

9. Mai 2012

Der kanadisch-österreichische Milliardär Frank Stronach verwaltet sein Vermögen in der Schweiz. Er sagt, sein Österreich stecke in der Korruptionskrise - mit seinen Millionen will er nun «eine politische Revolution» auslösen.

Von Bernhard Odehnal, Wien

So könne es mit Österreich nicht weitergehen, findet Frank Stronach. Das Land stecke in einer Korruptionskrise, das Vertrauen der Bevölkerung in die Politik sei erschüttert. «Wir befinden uns auf keinem guten Weg. Ich möchte den Menschen die Augen öffnen», sagt Stronach. Die meisten Österreicher denken heute so oder ähnlich. Die Unzufriedenheit mit dem politischen System ist riesig, die Wutbürger werden lauter. Stronach verlangt aber nicht weniger als «eine Revolution für Österreich». Er hätte dafür zumindest die finanziellen Mittel.

Seiten

Subscribe to RSS - Österreich