Der Rechte war nicht der Richtige
Eine Wienerin vertraute einem FPÖ-Politiker ihr Vermögen an. Das bereut sie jetzt bitter.
Was tun, wenn man im neunten Jahrzehnt seines Lebens steht, eine Million Euro auf dem Konto aber keine Erben hat? Diese Frage stellte sich vor einiger Zeit Gertrud Meschar, eine freundliche Dame aus dem Wiener Bezirk Donaustadt. Und sie hatte eine Idee: Da war dieser gut aussehende Herr aus der Nachbarschaft, der sie immer so freundlich grüsste. Der war Politiker, dritter Präsident des österreichischen Parlaments sogar. Und von der Freiheitlichen Partei noch dazu. Frau Meschar mochte die FPÖ, weil deren fescher Vorsitzender Heinz-Christian Strache den Mächtigen ordentlich die Meinung sagte und sich für den kleinen Mann einsetzte.
Roma sehen von Schweizer Hilfsgeldern wenig
Im Nordosten Ungarns sollen mit der Kohäsionsmilliarde Arbeitsplätze geschaffen und der Tourismus gefördert werden. Mit einem Teil des Geldes wird ein Schloss restauriert. Die Roma in den vielen Ghettos in der Region fühlen sich weiter an den Rand gedrängt.
Unterhaltung oder Propaganda
Ungarns Regierungspartei Fidesz hat das umstrittene Mediengesetz geändert. Ein Kritiker warnt dennoch vor russischen Verhältnissen.
Ein paar Scheine zu viel
Tschechiens Polizei hat einen Korruptionsskandal rund um EU-Fördergelder aufgedeckt - und fand Beweise an ungewöhnlichen Orten.
Es war nur eine unscheinbare Schachtel. Aus Karton. Gedacht für den Transport von Weinflaschen. Doch als die Polizisten die Verpackung öffneten, flatterten ihnen viele grüne Scheine entgegen. Insgesamt sieben Millionen tschechische Kronen (gut 333 000 Franken) fanden die Beamten vergangene Woche in dem Behältnis - und verhafteten sofort dessen Besitzer. Der ist kein Unbekannter in der tschechischen Politik: David Rath galt als Zukunftshoffnung der sozialdemokratischen Partei CSSD. Er war der bunte Vogel in der Masse grauer Politiker. Rhetorisch war der 46-jährige Arzt und ehemalige Gesundheitsminister seinen Parteikollegen so überlegen wie den politischen Konkurrenten. Dafür musste er auch Prügel einstecken - einmal nicht nur metaphorisch, sondern handfest.
Roma wurden zu Unrecht als Sündenböcke abgestempelt
Ein angeblicher Überfall von Roma auf einen Jungen provozierte in Tschechien rassistische Proteste. Jetzt stellt sich heraus: Der Überfall war erfunden.
Orban umgibt sich mit Jasagern
Der ungarische Premier bestellt einen neuen Leiter für die IWF-Verhandlungen. Auch weitere Anhänger werden mit Posten belohnt.
Revolutionär mit Steuerdomizil Zug
Der kanadisch-österreichische Milliardär Frank Stronach verwaltet sein Vermögen in der Schweiz. Er sagt, sein Österreich stecke in der Korruptionskrise - mit seinen Millionen will er nun «eine politische Revolution» auslösen.
Von Bernhard Odehnal, Wien
So könne es mit Österreich nicht weitergehen, findet Frank Stronach. Das Land stecke in einer Korruptionskrise, das Vertrauen der Bevölkerung in die Politik sei erschüttert. «Wir befinden uns auf keinem guten Weg. Ich möchte den Menschen die Augen öffnen», sagt Stronach. Die meisten Österreicher denken heute so oder ähnlich. Die Unzufriedenheit mit dem politischen System ist riesig, die Wutbürger werden lauter. Stronach verlangt aber nicht weniger als «eine Revolution für Österreich». Er hätte dafür zumindest die finanziellen Mittel.
Carl Lutz rettete Tausende Juden vor dem Holocaust
Ungarn erinnert sich in diesen Wochen mit einer Ausstellung im Budapester Historischen Museum an den Schweizer Diplomaten. In seiner Heimat ist er fast vergessen.
Am 19. Februar 1945 kletterten 25 Schweizer, Ungarn und Briten aus einem Budapester Luftschutzkeller. Über zwei Monate hatten sie in Kälte und Dunkelheit verbracht, während über ihnen ihr Domizil, die ehemalige britische Gesandtschaft, von den Nazis geplündert und von den Sowjets bombardiert wurde.